«Die Erfindung des Ungehorsams» von Martina Clavadetscher

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Frauenkörper ohne Makel: Zu Hunderten baumeln sie an Haken in einer Fabrikhalle. Es sind Sexpuppen. Wer hat sie programmiert? Was geht in ihren Köpfen vor? Die Schweizer Autorin Martina Clavadetscher erzählt, was sie an menschenähnlichen Puppen fasziniert und was es mit dem Ungehorsam auf sich hat. Halbschwester Ling arbeitet in einer Fabrik, die Sexpuppen herstellt. Auf ihrer Werkbank liegen frisch gegossene Leiber, noch ohne Kopf. Sie tastet die nackten Körper nach Fehlern ab. Bevor sie sie anfasst, spricht sie mit ihnen: «Hallo, mein Name ist Ling. Hab keine Angst. Ich mache dich makellos.» Doch wer ist Ling? Und warum nennt sie sich Halbschwester? Wo sind die anderen Schwestern? Und warum weiss sie nichts über ihre Herkunft? In Martina Clavadetschers Roman «Die Erfindung des Ungehorsams» geht es um künstliche Intelligenz, um sehr menschenähnliche Roboter. Und da stellen sich Fragen wie: Was ist künstlich und was ist echt? Und was wäre, wenn sich künstlich und echt vermischen? Also: Gibt es künstliches Hirn in menschlichem Körper oder umgekehrt, menschliches Hirn in einem künstlichen Körper? Und wo passiert der Zeugungsakt? Martina Clavadetscher geht diesen Fragen nach. Sie erzählt von drei Frauen aus unterschiedlichen Zeiten, die aber durch etwas Geheimnisvolles verbunden sind. Am Anfang steht Ada Lovelace, die Tochter des Dichters Lord Byron. Sie ist Mathematikerin und gilt als Pionierin der Programmiersprache und sie ist fasziniert von Maschinen-Puppen. Ada ist eine Visionärin des digitalen Zeitalters, aber als Frau im falschen Jahrhundert geboren. Buchhinweis: Martina Clavadetscher. Die Erfindung des Ungehorsams. Unionsverlag, 2021.

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