«Fünf Jahreszeiten» von Meral Kureyshi

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Von einer jungen Generation, der Neuanfangen schwerfällt oder schwer gemacht wird, erzählt Meral Kureyshi im Roman «Fünf Jahreszeiten». Die Schweizer Autorin ist zu Gast bei Julian Schütt. Die junge Erzählerin ist hin und her gerissen zwischen ihrem Freund und ihrem Geliebten, zwischen der Hoffnung, ihr Leben auf die Reihe zu kriegen und der Resignation, weil sie Schulden abbauen muss, die ihr verstorbener Vater hinterlassen hat. Daraus zieht sie für sich den Schluss, es wäre besser nichts zu hinterlassen, «nichts zu bewegen, in keiner Erinnerung festzustecken. Das Leben dafür zu nutzen, sich von allem zu lösen, zu entfernen». Die Erzählerin hätte die Chance, mit ihrem Geliebten, der ein Kunststipendium gewonnen hat, ein neues Leben in der Fremde anzufangen. Aber im letzten Moment, schon auf dem Flughafen, entscheidet sie sich, bei ihrem alten Freund zu bleiben und ihren Job als Aufseherin im Kunstmuseum weiter zu führen, damit sie die Schulden zurückzahlen kann. Meral Kureyshi zeichnet ein subtiles Porträt einer jungen Generation, die sich zwar als «Eintagsfliegen» sieht, aber dennoch Verantwortung übernimmt und alles andere als leichtfertig durchs Leben geht. Buchhinweis: Meral Kureyshi. Fünf Jahreszeiten. Limmat Verlag, 2020.

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