«Leben ist ein unregelmässiges Verb» von Rolf Lappert

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Was heisst es für Kinder, die in einer abgeschotteten Kommune aufwachsen, wenn sie plötzlich in der realen Welt funktionieren müssen? Rolf Lappert verfolgt in «Leben ist ein unregelmässiges Verb» vier Schicksale bis weit ins Erwachsenenalter. Luzia Stettler spricht mit ihm über die Hintergründe. Rolf Lappert interessiert sich schon lange für Gruppierungen, die nach ihren eigenen Regeln leben – seien dies die Amischen in den USA oder die Blumenkinder der Hippie-Generation. Er hat im Roman bewusst auf eine radikale Kommune verzichtet: Seine jungen Figuren werden weder politisch noch religiös indoktriniert und es kommt auch nicht zu sexuellen Übergriffen. Ihr einziges Handicap: Sie sind weltfremd, weil sie weder eine Schule besuchen noch Zugang haben zu Nachrichten. Rolf Lappert will aus diesem Stoff kein moralisierendes Stück über falschgeleitete Elternverantwortung machen: Vielmehr reizt es ihn, sich vor dem Hintergrund einer abgeschirmten Kindheit vier bewegte Biografien auszudenken. «Ich mache meinen Figuren gerne das Leben schwer, denn der Konflikt birgt viel mehr literarisches Potential als das Glück.» Seine erfrischende Fabulierlust erinnert an John Irving – und auch der Raum, den er den strauchelnden Jugendlichen gönnt: fast 1000 Seiten. Buchhinweis: Rolf Lappert. Leben ist ein unregelmässiges Verb. Hanser, 2020.

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