«Schlachthof und Ordnung» von Christoph Höhtker
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Was, wenn es eine hochintelligente Wunderpille gäbe, die selbst auf unsere Wünsche eingehen würde? Das spielt Christoph Höhtkers neuer Roman «Schlachthof und Ordnung» drastisch und witzig durch. Was wie eine Utopie anmutet, endet in einer ernüchternden Dystopie. Wir sind im Jahr 2022. Eine neue Wunderdroge aus den USA erobert Europa: Marazepam heisst der chemische Wirkstoff, der den Wünschen der Menschen entgegenkommt, ihre Ängste löst. Diesem perfekten Medikament sind bald alle verfallen, vom Topmanager bis zur feministischen Aktivistin. Marazepam hilft allen, aber vor allem verhelfen alle Marazepam zum endgültigen Durchbruch. Und einen kleinen Nachteil hat die Pille: Wer sie einmal nimmt, kommt nicht mehr davon los. Erfinder der Droge ist der in Genf lebende Autor Christoph Höhtker. Mit viel Drive und bösem Humor führt er vor, was das Medikament mit seinen Figuren anstellt, wie es die Fanatiker noch fanatischer macht, die Perversen noch perverser und den ohnehin erfolglosen Autor Joachim A. Gerke noch erfolgloser. In dessen Kopf spielt sich ein Grossteil des Romans ab, und es scheint immer mehr das Marazepam zu sein, das sich in seinem Buch auslebt und austobt. So liest sich «Schlachthof und Ordnung» wie ein höllischer Trip, der uns mit herrlichsten Figuren, Farben, Tonalitäten lockt. Buchhinweis: Christoph Höhtker. Schlachthof und Ordnung. Verlag weissbooks, 2020.