Katharina von Zimmern (1478–1547)
Frauenleben. Inspirierende Frauen und ihre Zeit. - Een podcast door Petra Hucke & Susanne Popp - Donderdagen

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Katharina von Zimmern, eine junge Frau aus hohem Adel, wird mit nur 18 Jahren zur Äbtissin des Klosters Fraumünster in Zürich gewählt, ein Amt, das sie zur formalen Stadtherrin macht. Als sich im Jahr 1524 die reformatorischen Ideen von Ulrich Zwingli durchzusetzen beginnen, übergibt sie das Kloster und all seine Besitztümer der Stadt und nimmt damit die Ächtung durch ihre katholische Familie in Kauf. Im Jahr 2024 jährt sich die Übergabe der Abtei Fraumünster, die im Herzen von Zürich liegt, zum fünfhundertsten Mal. * Geschichte der Katharina von Zimmern Kindheit Katharina von Zimmern stammt ursprünglich aus dem schwäbischen Raum. Geboren wird sie 1478 in Schloss Meßkirch, heute im Landkreis Sigmaringen, in eine hochadelige und humanistisch gebildete Familie. Als sie neun Jahre alt ist, wird die Familie vom benachbarten Grafen Hugo von Werdenberg gewaltsam aus der Heimat vertrieben, weil der Vater beim Kaiser in Ungnade gefallen ist. Man wirft ihm Landesverrat vor. Außerdem beansprucht Graf Hugo das prächtige Schloss für sich. Die Mutter, zu der Zeit allein mit den sieben Kindern, widersetzt sich der Ausweisung mit allen Mitteln, aber ihr Bitten und Flehen hilft nichts. Der Mutter gelingt es immerhin, den ältesten beiden Söhnen zur Flucht zu verhelfen. In Frauenkleidern gelangen sie nach Heidelberg an den Hof des Pfalzgrafen und Kurfürsten Philipp, wo sie eine ihrem Stand entsprechende Erziehung und Ausbildung erhalten. Abgesehen davon verliert die Familie auf einen Schlag alles: Güter, Herrschaft und Ehre. Katharina von Zimmern ist knapp 10 Jahre alt, als das passiert. Schloss Meßkirch heute (Quelle: Wikipedia) Die Mutter, Margarethe von Oettingen Geboren 1458, wird sie mit neun Jahren Vollwaise und lebt dann bei ihrer älteren Schwester Anna, die mit vierzehn mit dem Truchsess Johannes von Waldburg verheiratet worden ist. Der Truchsess von Waldburg steht in der Gunst des Kaisers, dadurch ist auch die Schwester der Ehefrau eine gute Partie. Mit sechzehn Jahren heiratete Margarete Johann Werner von Zimmern. Sie bekommt ab dann jedes Jahr ein Kind, zehn Schwangerschaften und zehn Geburten in den ersten elf Jahren ihrer Ehe. Ihre ersten vier Kinder sind Mädchen, von denen die mittleren zwei das Kindesalter nicht überleben. Katharina ist das vierte Mädchen. Sie ist unzertrennlich mit ihrer älteren Schwester Anna. Nach Katharina bekommt Margarete von Zimmern noch vier Söhne und zwei weitere Töchter. Meßkirch 1575 (Wikipedia) Der Vater, Johann Werner Freiherr von Zimmern Katharinas Vater wird in Freiburg im Breisgau und Wien unterrichtet, dann folgen zwei Jahre in Bologna. Er gilt als ausgezeichneter Schüler, spricht mehrere Sprachen und musiziert, verfasst Gedichte aber auch Prosa und sammelt Bücher. Der leidenschaftlicher Jäger beschäftigt einen eigenen Falkner, er liebt schöne Pferde und ein standesgemäßes, höfisches Leben, was ihn oft in finanzielle Schwierigkeiten bringt. Von vorreformatorischen Ideen ist nichts überliefert, dagegen aber durchaus von frühhumanistischen. Die Lebensfreude, das offene Denken, die Bereitschaft, auf neue Ideen einzugehen, die Freude an der Musik, der ausgeprägte Gestaltungswille und nicht zuletzt die Begeisterung für das Reiten werden Katharina von Zimmern sozusagen in die Wiege gelegt. Das Wappen der Freiherren von Zimmern Katharinas Vater bemüht sich um die Rehabilitation seines Namens. Gute Freunde raten ihm, in die Schweiz zu gehen. In Weesen am Walensee kauft er ein baufälliges Herrenhaus,