Globalisierung: Da senkt sich ein neuer Eiserner Vorhang
Ist das eine Blase? - Een podcast door ZEIT ONLINE - Maandagen

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Auf den Einmarsch Russlands in die Ukraine hat der Westen mit einem Finanz- und Wirtschaftskrieg geantwortet, den es in dieser Dimension selten gab. Russlands Wirtschaft wird in rasender Schnelligkeit isoliert und deglobalisiert. Im Wirtschaftspodcast "Ist das eine Blase?" sprechen die Moderatorinnen Lisa Hegemann und Lisa Nienhaus mit dem ZEIT-Redakteur Thomas Fischermann und dem Handelsökonomen Gabriel Felbermayr über die Folgen des Kriegs für die Energiemärkte, den Welthandel und unseren Wohlstand. Sie fragen: Ist Globalisierung eine Blase? Felbermayr plädiert dafür, dass der Westen nun noch härter auf den Ukrainekrieg reagieren solle als bislang – und auch den Kauf von russischem Öl und Gas verbietet. Frieren müsse deshalb in Deutschland niemand. "Die Wohnungen werden warm bleiben. Für die, die es sich leisten können", sagt er. Felbermayr erwartet für Deutschland allerdings in der Folge eine Rezession. "Das wäre vermutlich kurzfristig ein so großer Einbruch in der Wirtschaftsleistung, dass es mit den Corona-Schäden vergleichbar wäre, vielleicht sogar noch größer." Der Präsident des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung glaubt aber, dass man die Schäden auch ähnlich abfedern könnte wie in der Pandemie. Das Verhalten Russlands habe sein Weltbild erschüttert, bekennt er. "Dass ein großes Land, ein WTO-Mitglied, in der Lage ist, ein souveränes Land in Europa zu überfallen, konnte ich mir bislang nicht vorstellen." Das habe enorme Konsequenzen dafür, wie man über Freihandel nachdenke. Eine alte Wahrheit setze sich durch: Sicherheit ist viel wichtiger als Wohlstand. Im Wirtschaftspodcast "Ist das eine Blase?" sprechen Lisa Nienhaus, Jens Tönnesmann und Lisa Hegemann immer montags über das, was die Welt im Innersten zusammenhält: Geld, Macht, Gerechtigkeit. Immer mit einem Gast – und einem Tier.