Die ukrainische Autorin Tanja Maljartschuk: Mein Land ist kein Opfer mehr

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„Mein Land hat mich gelehrt, wie man keine Angst mehr hat", sagt die ukrainische Autorin Tanja Maljartschuk im SWR. In ihrem Essayband „Gleich geht die Geschichte weiter, wir atmen nur aus“ (KiWi-Verlag) schildert die Ingeborg-Bachmann-Preisträgerin (2018) eindringlich, was die kriegerische Expansionspolitik Russlands mit der Ukraine und seinen Menschen anrichtet. Die Verluste seien hoch, erklärt die Autorin, aber der Wille zum Sieg des ukrainischen Volkes ungebrochen. „Das Land ist kein Opfer mehr“, bekräftig Maljartschuk. Die Ukraine werde trotz Putins Angriffe fortbesten, davon ist die Autorin überzeugt. Auch Maljartschuk hatte Angst, als sie in Wien die Bilder von rollenden russischen Panzern in der Ukraine gesehen hat, aber ihr Volk sei sehr tapfer und schrecke vor den Aggressionen Putins nicht mehr zurück. Ob der russische Machtanspruch auch nach einem möglichen Sieg der Ukraine bestehen bleibt, vielleicht sogar einen neuen russischen Revangismus weicht, kann die Maljartschuk nicht beantworten. „Aber nach meiner Erfahrung kann die Ukraine nur existieren, wenn sie ein Teil der EU wird und Russland sie nicht mehr angreifen kann“, sagt Maljartschuk. „Das Regime von Putin wird die Ukraine nie in Frieden lassen“, erklärt die Autorin, erst wenn es auch in Russland eine demokratische Stadtform gebe, könne ihr Land frei sein.

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