„Jagd auf Dagobert“: Katz-und-Maus-Spiel mit der Polizei in der ARD Mediathek

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Sechs Sprengstoffanschläge, ca. 30 gescheiterte Geldübergaben: Der Fall „Dagobert“ bewegte, ängstigte und amüsierte das frisch vereinte Deutschland Anfang der 90er Jahre. Der Erpresser Arno Funke wurde so vom Verbrecher zum Volkshelden. Das ist auch der Name eines neuen Films: Tim Evers hat den Fall für die ARD jetzt in einer Doku nachgezeichnet. „Da kam schon einiges zusammen“, sagt Evers, gefragt, wieso Dagobert derart populär bei den Deutschen werden konnte, „es machte sich Katerstimmung nach der Wiedervereinigung breit und auch ein genereller Frust auf Die da oben. So wurde Dagobert zur Symbolgestalt seiner Zeit.“ Wichtig sei dabei auch gewesen, dass bei den Aktionen Dagoberts nie jemand verletzt worden ist und dass er bei den Lösegeldübergaben stets auf technisch ausgefeilte Apparaturen gesetzt hat. „Er hat bei vielen Assoziationen an Filme geweckt und er blieb ja auch der Scheiternde, weil er das Geld selbst nicht bekommen hat“, sagt Evers bei SWR2. Funke selbst sei immer erstaunt über seine Beliebtheit bei den Deutschen gewesen, hatte selbst nicht damit gerechnet. An der Doku konnte sich der ehemalige Erpresser selbst nicht beteiligen: er ist vertraglich an einen anderen Sender gebunden, der Ruhm hat eben auch seinen Preis.

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