„Hijacking Memory“: Wie die neue Rechte den Holocaust vereinnahmt

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Das Gedenken an den Holocaust gilt seit vielen Jahren als wichtiges Mittel, um einem Wiedererstarken von Nationalismus und der Verfolgung von Minderheiten vorzubeugen. Besorgniserregend ist allerdings eine neue Entwicklung: Wenn Gedenkphrasen von genau jenen Akteur*innen aufgesagt werden, die antidemokratische, xenophobe und oft antisemitische Politiken verfolgen. „Gerade in Russland sehen wir ein besonders tragisches Beispiel“, sage Emily Dische-Becker, „Putin behauptet die Ukraine zu entnazifizieren, sein Außenminister spricht davon dass auch Hitler jüdisches Blut hatte und es deswegen legitim sei, Selensky in seine Nachfolge zu stellen.“ Die Autorin Emily Dische-Becker organisiert mit anderen die internationale Konferenz „Hijacking Memory“, bei der auf dieses Problem aufmerksam gemacht werden soll. Der Kongress ist eine Veranstaltung des Haus der Kulturen der Welt, Einstein Forum und Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin. „Die Konferenz will herausfinden, wie die Neue Rechte und die Tendenz, dass xenophobe Standpunkte wieder gesellschaftsfähig werden, bekämpft werden können“, sagt Dische-Becker bei SWR2, „das kann auch dazu führen, dass sich unser Verhältnis zum Gedenken des Holocaust verändern muss.“

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