Persönliches Buch über anti-asiatischen Rassismus: „Das Ende der Unsichtbarkeit“ von Hami Nguyen

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„Anti-asiatischer Rassismus ist sehr unsichtbar“, sagt die Autorin Hami Nguyen, „weil er ein positiver Rassismus ist“. Asiatisch markierte Menschen werden oft als Vorzeigeminderheit bezeichnet: Sie seien gut in Mathematik, angepasst oder sehr gut integriert. „Diese Form von Rassismus ist ebenso problematisch wie der negative Rassismus. Er sagt, dass wir nicht an die Dominanzgesellschaft herankommen können“, merkt sie an. Auch die weibliche Hypersexualisierung sei hierbei ein Problem. Kollektiv eingeschriebene Angst nach den Anschlägen der 90er-Jahre „Ich erinnere mich gut an die bedrückte Stimmung in dem Heim für Geflüchtete“, sagte sie im Interview mit SWR2, „die Angst war nach den Anschlägen existenziell“. Es sei ein Gefühl, das man sich als Kind merkt und sich ins kollektive Gedächtnis der vietnamesischen Community im Osten eingeschrieben habe. „Ich weiß noch ganz genau, wie es sich angefühlt hat“, erinnert sie sich. Angst durch Rechtsextreme auch auf der diesjährigen Leipziger Buchmesse Angst und Unsicherheit verspürt sie auch bei dem Gedanken an die Frankfurter Buchmesse: „Ich fühle mich nicht sicher dort neben rechten Verlagen zu stehen“, sagt Nguyen, „das zieht auch ein bestimmtes Publikum an“. Daher hat sie ihre Teilnahme in diesem Jahr abgesagt. Es eine Enttäuschung, dass sich kaum weiße Autor:innen dazu äußern. „Es kommt wenig Solidarität“, kritisiert sie. Als rassifizierte Autorin sei es generell schon schwierig, die eigenen Themen an die breite Öffentlichkeit zu bringen. Nun würde mit der Buchmesse viel Reichweite fehlen.

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