Singender Bürgerrechtler: Harry Belafonte ist gestorben

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der Banana Boat Song machte ihn berühmt, den Mann, der eine der wahrscheinlich rauesten und zugleich sanftesten Stimmen der Welt hatte: Harry Belafonte war ein begnadeter Entertainer und zugleich viel mehr als das. Jetzt ist dieser durch und durch politische Weltstar im Alter von 96 Jahren gestorben. Nur den wenigen sei es gelungen wie Harry Belafonte eine Karriere als Musiker und als Schauspieler mit dem Aktivismus zur Bürgerbewegung zu kombinieren, sagt Martin Lüthe, Kulturwissenschaftler am John F Kennedy Institut in Berlin im Interview bei SWR2. Der amerikanische Sänger habe „als Bürgerrechtler die amerikanische Gesellschaft geprägt“. Das zeige sich auch in einem seiner größten Hits, sagt Lüthe. Der „Banana Boat Song“ vermittle vom Rhythmus zwar Leichtigkeit, wenn man jedoch auf den Text achte, „weist er auf die Sklaverei in Plantagen in der Karibik auf“. Belafonte habe es geschafft, über seine eine einladende und charismatische Persönlichkeit „ein wohlwollendes Gesicht auch in der Popkultur für die Bürgerbewegung darzustellen“. Er habe gezeigt, so Lüthe, dass auch „Unterhaltungskunst nicht von politischen Anliegen frei sein“ müsse.

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